Unsere europäischen Freunde - Vespa-Club der Schweiz

 

Bei allen grossen internationalen Vespa-Treffen tauchen bei den Korsofahrten historische Schweizer Gestalten auf Vespa auf. Ob es der Wilhelm Tell oder die bärtigen Kapuzenmänner sind, immer erregen die Schweizer Vespisten Aufsehen und Bewunderung in den Gastländern, die sie zu den einzelnen Vespa-Treffen besuchen.

Besonders im Süden Deutschlands bestehen zum Teil sehr enge Verbindugnen mit Schweizer Vespa-Clubs. Reisefreudig sind die schweizerischen Vespa-Driver enorm. Überall, sogar im nördlichen Deutschland kann man sie antreffen. Wie alles in der Schweiz, so macht auch der Vespa-Club einen grundsoliden Eindruck. Er wird von gestandenen Männern geführt. An der Spitze des Vespa-Clubs der Schweiz steht unübersehbar als Präsident Herr Jules Geitlinger, und ihm zur Seite wirkt mit viel Erfahrung und Freundlichkeit im Wesen der langjährige Generalsekretär des VC Schweiz, Herr Ernst Siegenthaler.

Für alle Vespa-Freunde in der Bundesrepublik wird es interessant sein, wie und aus welchen Anfängen heraus sich der Vespa-Club der Schweiz entwickelt hat. Schlagen wir zu diesem Zweck in der Chronik unserer Schweizer Freunde nach.

Der Vespa-Club der Schweiz ist am 27. Mai 1951 anlässlich des ersten Landestreffen in Genf gegründet worden. In der Rhonestadt hatten sich damals neun schweizerische Vespa-Clubs erstmals zusammengefunden. Die Begeisterung bei diesem Tauffest für den VC Schweiz war gross. Bereits damals nahmen Delegationen aus Italien, Frankreich und Deutschland an den Gründungsfeierlichkeiten teil. Augenzeugenberichte bestätigen noch heute, dass der Himmel dieser feierlichen Handlung durch einen kräftigen Regenschauer die offizielle Weihe verlieh.

Im Bergkanton Nidwalden wurde 1952 wieder ein nationales Vespa-Treffen unter dem Patronat des Vespa-Clubs der Schweiz veranstaltet, zu dem bereits 40 Vespa-Clubs aus allen Teilen des Schweizer Landes erschienen. Heute umfasst der VC Schweiz 82 Orts-Clubs mit 4000 Mitgliedern. Der Vespa-Club der Schweiz muss seine Schreiben in drei Sprachen, in Deutsch, Französisch und Italienisch abfassen, damit sie von allen Clubmitgliedern in den einzelnen Landesteilen verstanden werden. Aber die Schweiz als Land und der Vespa-Club im speziellen beweisen deutlich, dass ein harmonisches Zusammenleben verschiedener Sprachgruppen durchaus möglich ist.

Die einzelnen Vespa-Clubs in der Schweiz gestalten Ihr Clubleben auf Grund Ihrer eigenen Satzungen, die wiederum auf die Satzung des Vespa-Clubs der Schweiz ausgerichtet sind.

Die Vespa-Treffen in der Schweiz werden nach einem ähnlichen Reglement wie in der Bundesrepublik veranstaltet. Es gibt in der Schweiz jedes Jahr eine internationale Rallye sowie angemeldete und terminmässig abgestimmte regionale und lokale Veranstaltungen.

Die schweizerischen Vespa-Clubs fahren sehr gerne Vespa-Treffen internationaler, nationaler und regionaler Art in der Bundesrepublik an. Die Ausschreibungen für die Vespa-Treffen in Deutschland werden von den schweizerischen Freunden stets mit grösstem Interesse studiert. Bei den Vespa-Treffen in der Bundesrepublik gibt es immer ein grosses Hallo, wenn die Schweizer Vespisten durch die Zielkontrolle einrollen. Die sonst als etwas zurückhaltend bekannten Schweizer Freunde zeigen sich bei den Festveranstaltungen der Vespa-Treffen in der Bundesrepublik meist sehr fröhlich und ausgelassen. Haben sie doch in Deutschland kaum mit Sprachschwierigkeiten zu tun, und können daher alle Einzelheiten des Programmes mitbekommen, das für die Teilnehmer bei deutschen Vespa-Treffen geboten wird.

Unter der organisatorischen Leitung von Herrn Siegenthaler unterstützt und betreut der Vespa-Club der Schweiz moralisch und materiell die nationalen, internationalen und regionalen Veranstaltungen im Schweizer Bund. Der VC Schweiz bemüht sich seit längerem, für seine Mitglieder eine Clubzeitschrift ähnlich wie in Deutschland herauszugeben. Bis zum Erscheinen der ersten Nummer müssen aber noch viele Probleme, vor allen Dingen finanzieller Art gelöst werden. Das zeigt deutlich, welche Schwierigkeiten mit der Herausgabe einer repräsentativen und ansprechenden Clubzeitung verbunden sind. Auf Grund der zähen Beharrlichkeit unserer Schweizer Freunde kann man überzeugt sein, dass der VC Schweiz in Bälde eine eigene Clubzeitung haben wird.

Auch 1960 werden die Schweizer Clubs wieder in gewohnter Weise bei den deutschen Vespa-Treffen vertreten sein. Darauf freuen sich schon viele Clubkameraden des VCVD, die besonders die Schweizer Vespisten ins Herz geschlossen haben. Der Vespa-Club von Deutschland hofft seinerseits, dass im kommenden Jahr viele seiner Mitglieder die Veranstaltungen der Vespa-Clubs in der Schweiz besuchen werden. Damit bleibt auch in Zukunft die traditionelle Freundschaft zwischen den deutschen und Schweizer Vespa-Clubs eng und unverbrüchlich.

Entnommen dem Vespa-Tip, offizielles Organ des Vespa-Clubs von Deutschland, Nr. 28, Dezember 1959, München